Herr Kühn, Sie kandidieren für das oberste Amt im Ebsdorfergrund – dem Bürgermeister. Erstmal Glückwunsch zur Kandidatur. Was hat Sie zu diesem Schritt bewegt?
Als unser amtierender Bürgermeister Andreas Schulz im Januar diesen Jahres mitteilte, dass er für keine weitere Amtszeit zur Verfügung stehen wird, hat diese Aussage erst einmal für Erstaunen gesorgt. Andreas Schulz stand und steht seit Jahrzehnten für transparente, finanziell solide und bürgernahe Politik. Schnell wurde mir bewusst: Jetzt bin ich gefragt! Seit meiner Jugend ist es mir wichtig, mich für die Wünsche und Interessen meiner Mitmenschen einzusetzen und mich sozial zu engagieren. Seit über 10 Jahren leiste ich aktive kommunalpolitische Arbeit, leite seit sechs Jahren den Haupt- und Finanzausschuss der Gemeinde Ebsdorfergrund und bin Fraktionsvorsitzender der Mehrheitsfraktion.
Durch meine Kandidatur möchte ich meine Leidenschaft zum Beruf werden lassen.
Für die Gemeinde Ebsdorfergrund will ich künftig Verantwortung übernehmen und mich streitbar für die Anliegen unserer Bürgerinnen und Bürger einsetzen.
Was ist das Besondere am Ebsdorfergrund?
Ich lade Sie gerne ein hier zu wohnen. Sie werden es schnell selbst bemerken.
Hier leben tolle Menschen, die sich langfristig in der Gemeinde niederlassen oder die als Gebürtige den Ebsdorfergrund von klein auf schätzen. Zu den Letzteren gehöre übrigens auch ich.
Noch nicht einen Gedanken habe ich in 32 Jahren daran verschwendet, meiner Gemeinde Ebsdorfergrund den Rücken zukehren. Ich sehe mich vielmehr als Teil der Gemeinde, eben auch durch die vielen Jahre, in denen wir gemeinsam viel erreicht haben.
Es gibt nur eine Kommune die den Beinamen „Sonnenscheingemeinde“ trägt. Ebenso weltweit einmalig dürfte Rauischholzhausen der kleinste Ort mit drei Hochschulen sein. Im Grund wohnt man nicht nur gut, hier lebt man gerne. Die Gemeinde ist quasi schuldenfrei, bietet niedrige Grundsteuern, erhebt keine Straßenbeiträge, leistet sich das GrundBad mit demnächst einem Aquapark, hat am Jahresende ein fast geschlossenes Radwegenetz, einen Musikergarten, tolle Spielplätze, moderne Bürgerhäuser sowie Treffpunkte und nicht zuletzt das Schloss Rauischholzhausen mit seinem Schlosspark, die Wittelsberger Warte mit Panoramaweg, den Garten des Wandels und den Frauenberg mit der Burgruine. Veranstaltungen wie der Kunst- & Kultur- und Weihnachtsmarkt in Hachborn, der Autofreie Erlebnissonntag oder das Summer-Fun-Festival sind nur einige Beispiele einer lebendigen Kommune.
Ich muss aufhören. Sie merken ich komme ins Schwärmen. Aber das Beste sind die Menschen hier: Wir sind eine tolerante, weltoffene Gemeinde und verbinden das Leben auf dem Land mit den Vorteilen, die es sonst nur in Städten gibt.
Welche sind die Herausforderungen der nächsten Jahre?
Die Arbeit des Bürgermeisters besteht jeden Tag aus neuen Herausforderungen. Ob es die steigenden Energiekosten sind, die auch die Gemeindekasse belasten, die große Nachfrage nach Bauplätzen, Krippen- und Kitaplätzen in der Gemeinde. Wir müssen uns auch mit dem Fachkräftemangel im Verwaltungsbereich auseinandersetzen, die Digitalisierung in der Verwaltung weiter voranbringen, Politik für junge Menschen wieder interessant machen und dabei eine erfolgreiche Arbeit abliefern. Nicht nur an diesen Punkten wird ein erfolgreicher Bürgermeister gemessen.
Wo hängt es Ihrer Meinung nach am deutlichsten?
Es hängt immer da, wo man nicht gleich anpackt oder Betroffene zu spät beteiligt. Ich möchte, wie in der Vergangenheit gut praktiziert, sofort anpacken und von Anfang an die Betroffenen beteiligen. Das sorgt für Transparenz und schafft Verbundenheit.
Der Ebsdorfergrund bekommt Glasfaser…sehr bald. Ein weiteres Plus für das Leben im Grund. Auch für Firmen sicherlich interessant. Wie sieht Ihre Vision zum Thema Gewerbegebiete aus?
Ja, schnelles und stabiles Internet ist nicht zuletzt in heutigen Zeiten wichtiger denn je. Für Firmen und Geschäfte ist schnelles und sicheres Internet existenzfördernd und sichert Arbeitsplätze. Ich spreche mich klar für den Ausbau des schnellen Internets aus.
Die hohe Nachfrage bestätigt dabei unsere Arbeit. Das Thema Gewerbegebiet Interkom 1-4 ist mir sehr wichtig. Bereits in meiner Zeit als Fraktionsvorsitzender habe ich dieses Gebiet mitentwickelt und mit durch das Parlament gebracht. Es gibt heute Stimmen, die Interkom 3-4 nicht mehr umsetzen wollen. Das wird es mit mir nicht geben. Im schlimmsten Fall verwirken wir mit einer Ablehnung die Förderung von 1,5 Mio. € und würden somit ein geplantes Gewerbe- & Industriegebiet der Stadt Marburg bei Beltershausen noch stark machen.
Gegen das geplante Industriegebiet der Stadt Marburg, zwischen Beltershausen und Moischt, spreche ich mich hier nochmals in aller Deutlichkeit aus. Es gehört dort nicht hin und dafür werde ich mich einsetzen.
Was würden Sie im Falle eines Wahlsieges sofort angehen?
Sollte ich die Wahl für das Amt des Bürgermeisters für mich entscheiden können, gilt mein volles Augenmerk der intensiven Vorbereitung und nahtlosen Übernahme des Amtes. Diese Aufgaben übernimmt man nicht über Nacht und ich sehe mich den bevorstehenden Aufgaben gewachsen. An oberster Priorität steht dabei der intensive Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern des Ebsdorfergrunds. Nur wer ein offenes Ohr für seine Mitmenschen hat, kann konstruktiv in ihrem Sinne handeln. Ebenso werde ich mich auf meine Wahlziele fokussieren, die Sie auf der Homepage maximiliankuehn.de einsehen können.
Welcher Ort im Ebsdorfergrund ist besonders „abgehängt“?
Das Kirchturmdenken liegt mir fern. Wir sind eine Gemeinde und so soll sich diese auch weiter entwickeln. Abgehängte Orte gibt es im Grund nicht. Vom kleinsten Dorf Ilschhausen bis zum größten Dorf Dreihausen findet die kommunale Daseinsvorsorge gleichermaßen statt.
Beispiel: Dort wo der eigenwirtschaftliche Glasfaserausbau bis ins Haus nicht stattfindet, macht das die Gemeinde über die Breitbandgesellschaft selbst. Wir im Grund hängen niemanden ab, aber wir schaffen Orte, wo z.B. Jugendliche chillen, die erfahrene Generation sich trifft und wir alle in der freien Natur relaxen können. Und ich „hänge“ demnächst im neuen Aquapark am modernisierten GrundBad ab.
Muss auch im Ebsdorfergrund etwas gegen die Landflucht unternommen werden, oder ist das dort kein Thema?
Wir haben ein behutsames Wachstum der Bevölkerungszahl. Das liegt mitunter an unserer erfolgreichen Baulandpolitik und der Attraktivität unserer Gemeinde Ebsdorfergrund als Wohnort.
Es gibt faktisch keinen natürlichen Leerstand.
Wie wollen Sie es schaffen, die einzelnen Ortsteile besser infrastrukturell zu vernetzen?
Dazu greife ich gerne nochmal den Ausbau der Glasfaser auf. Wer ausreichend informiert ist, wird feststellen, dass wir damit zwei Ortsteile nicht erreichen. Hier ist dann der Bürgermeister gefragt, welcher einen eigenwirtschaftlichen Ausbau voranbringen wird. Natürlich muss sowas solidarisch und wirtschaftlich tragbar sein.
Der ÖPNV muss im Ebsdorfergrund attraktiver werden. Der Ausbau der barrierefreien Bushaltestellen wird fortgeführt werden. Die Taktung muss auf 30 min und die Orte untereinander vernetzt werden. Wer erst einen 40-minütigen Umweg über Marburg fahren muss, um in den 3 Km entfernten Nachbarort zu kommen, wird wohl lieber Zuhause bleiben. Ebenso werde ich für ausreichend Krippen- und Kitaplätze sorgen. Die hohe Nachfrage soll dann durch Erweiterungen oder Neubauten sichergestellt werden.
Warum Sie als Bürgermeister?
Wer meine Vita verfolgt hat, wird feststellen, dass ich mich seit meiner Jugend für die Gemeinde einsetze und mit meinen Aufgaben gewachsen bin. Ich stehe voll und ganz zu unserer Gemeinde Ebsdorfergrund und den Menschen, die hier leben. Bestätigt sehe ich mich auch dadurch, dass mich die Mehrheitsfraktion SPD und Bündnis 90/ Die Grünen als gemeinsamen Kandidaten ins Rennen schicken. Ich brenne für diese Gemeinde und möchte anpacken.
Was möchten Sie den Wählerinnen und Wählern sagen?
Ich fühle mich mit meiner Gemeinde mehr als verbunden und möchte den Staffelstab von unserem jetzigen Bürgermeister Andreas Schulz übernehmen. An dieser Stelle möchte ich nochmals meine Hochachtung vor seinem Lebenswerk ausdrücken. Er hat über 30 Jahre unsere Gemeinde geprägt wie kein anderer.
Ich bitte die Bürgerinnen und Bürger im Ebsdorfergrund: Geben Sie mir die Chance ihr Bürgermeister zu werden. Für mich sprechen jahrelange Erfahrung, solide und zukunftsfähige Politik mit frischen Akzenten und Ideen.
Der Ebsdorfergrund muss weiterhin lebenswert bleiben und dafür stehe ich ein.
Das ist Maximilian Kühn
Name: Maximilian Kühn
Alter: 32 Jahre, geboren in Marburg
Beruf: Kaufmann
Familienstand: In einer mehrjährigen und glücklichen Beziehung
Ich lebe im Ortsteil: Seit 32 Jahren in Beltershausen-Frauenberg
Politik:
Seit 2004 Mitglied der SPD
Seit 2011 Mitglied der Gemeindevertretung Ebsdorfergrund
Seit 2013 Mitglied im Vorstand des SPD Gemeindeverbands Ebsdorfergrund
Seit 2016 Mitglied im Vorstand des SPD Ortsvereins Ebsdorfergrund
Seit 2016 Mitglied im Ortsbeirat Beltershausen-Frauenberg
Seit 2016 Vorsitzender des Haupt- und Finanzausschusses der Gemeinde Ebsdorfergrund
Seit 2019 Vorsitzender der SPD Fraktion Ebsdorfergrund
Weiteres Engagement:
Vorsitzender der Wirtschaftsjunioren Marburg
Schöffe am Landgericht Marburg